Eine Woche nach dem verlorenen Cupfinal sind die Tränen nun getrocknet und der Frust genug vergessen, um einen objektiven Matchbericht ohne viele Schimpfwörter zu verfassen.
Im Halbfinal vom Samstag erwartete uns mit Uni Bern ein Gegner, der uns hauchdünn den zweiten Platz in der Finalrunde weggeschnappt hatte und wir somit noch eine grosse Rechnung mit ihnen zu begleichen hatten.
So fokussiert wie wahrscheinlich noch nie in dieser Saison sind wir in den Match gestartet und gingen in den ersten Minuten direkt mit 3:0 in Führung. Der Rest des Spiels ist sehr schnell erzählt: wir spielten unser schnelles Spiel, überrannten die Stadtbernerinnen Angriff für Angriff und liessen hinten nichts zu. Bereits nach 15 Minuten war der Kampfeswille bei Uni gebrochen und wir konnten einen ungefährdeten 30:14 Start-Ziel-Sieg und somit auch sehr ausgelassen Dinas Geburtstag feiern!
Der Gegner für den Cupfinal hiess wieder DHB RW Thun, diesmal jedoch nicht die Mannschaft der 2. Liga sondern die U18 Elite Juniorinnen. Da wir ihr Halbfinalspiel am Samstag noch mitverfolgt hatten, wussten wir ungefähr was uns erwarten würde – und erwischten trotzdem einen miserablen Start. Die Thunerinnen starteten stark und dominierten uns zum Teil nach Belieben. Nach etwa 20 Minuten hatten wir uns gefangen und kämpften uns zurück um mit einem 3-Tore-Rückstand in die Pause zu gehen. Auch den Start in die zweite Halbzeit verschliefen wir und hatten somit noch mehr Rückstand aufzuholen. Jedoch ging endlich ein Ruck durch die Mannschaft und die «jetzt erst recht»-Einstellung war zurück. Wir setzten die Thunerinnen stärker unter Druck, womit diese Mühe hatten und konnten uns so Tor um Tor zurückkämpfen. Beim Stand von 29:28 erhielten wir innerhalb von Sekunden 2 2-Minuten-Strafen – unsere vier Verteidigerinnen konnten jedoch den Ball erobern und in den Angriff gehen, kurz vor Schluss jedoch den Ball nicht im Tor unterbringen und somit konnten die Thunerinnen mit einem Konter kurz vor Schluss den Cupfinal mit zwei Toren Vorsprung feiern.
Dieses Spiel war einem Cupfinal würdig, jedoch gewisse Faktoren leider nicht.. Ich weiss, dass wir das Spiel bestimmt auch wegen unserem katastrophalen Start verloren haben, jedoch ist es immer noch unverständlich wie man bei zwei Teams auf Augenhöhe eines unbedingt wegen dem «Altersunterschied» schützen möchte und in den letzten drei Minuten bei einem Spielstand von 29:28 innerhalb von 7 Sekunden 2 (von mir aus gesehen nicht sehr nachvollziehbaren) 2-Minuten-Strafen ausspricht und somit einen Cupfinal entscheidet.
Nichtsdestotrotz haben wir eine riesige Moral gezeigt und ein eigentlich schon entschiedenes Spiel nochmal extrem spannend gemacht! Und ich denke es spricht für diesen Final und unser Team, dass der Verlierer mehr Applaus erhalten hat und wildfremde Zuschauer unsere enttäuschten Spielerinnen mit den Worten «Es gibt die Sieger mit dem Pokal und dann gibt es noch die wahren Sieger, nämlich die Sieger der Herzen» getröstet haben. #stolzufüs #dassiwahrisieger #siegerderherzen #cupsieger2020mirsiready